Am Sonntag, den 13.Oktober, ist Pfarrer i.R. Rolf Abry im Alter von 86 Jahren im Hospiz in Bensberg gestorben.
Voller Dankbarkeit erinnern wir uns an diesen großen, bescheidenen Mann der ersten Stunde, der gemeinsam mit Pater Willi Vater und weiteren Ehrenamtlichen unseren Hospizdienst ins Leben gerufen hat. Rolf war zu der Zeit schon Pfarrer i.R., was man bei ihm auch getrost als „Pfarrer in Rufweite“ verstehen konnte. Denn, solange es ihm möglich war, hat er unermüdlich unseren Hospizdienst mit aufgebaut und begleitet. Im Vorstand des Vereins hat er Weichen gestellt, die noch heute die Hospizarbeit in Rösrath prägen. Und als Seelsorger hatte er nicht nur für Menschen in der letzten Lebensphase oder in der Zeit der Trauer, sondern immer auch für unsere Ehrenamtlichen und unsere Koordinatorinnen ein offenes Ohr.
Grönemeyer singt: „Nordisch nobel, Deine sanftmütige Güte“... als hätte er Rolf gekannt! Menschen, die Rolf nicht so gut kannten, haben das hier im Rheinland nicht immer auf den ersten Blick erkannt: dass dieser bescheidene Mann einen mit seiner warmen, tiefen Klugheit und mit seinem sanften Wesen verzaubern konnte. Uns aber, lieber Rolf, hast Du verzaubert! Selbst die, die ihn erst kennenlernten, als er schon sehr krank war, konnten diesen Zauber noch spüren. Und all die Rheinländer, die sein Wesen nicht direkt erkannt haben, wird Rolf – in seiner sanftmütigen Güte – sicherlich nicht weniger herzlich in seine Gebete eingeschlossen haben.
Wir erinnern Rolf aber nicht nur als liebevollen und zugewandten Begleiter, sondern werden uns immer auch an seinen Mut erinnern. Wie er seiner Krankheit entgegengetreten ist, diesem Schicksal, das einem so viel von dem raubt, was uns ausmacht: die Erinnerung.
Seine Ehefrau Marianne hat ihn bis zuletzt liebevoll betreut und gepflegt und ihm bis wenige Wochen vor seinem Tod ermöglicht, in seinem Zuhause zu bleiben. Wir sind froh, dass auch wir ein wenig für ihn da sein durften, ihm einen ebenbürtigen Begleiter an die Seite stellen konnten und darüber hinaus eine Seelsorgerin, die ihm nicht nur Kollegin, sondern auch Freundin war.
Nun kannst Du die Unendlichkeit bestaunen, lieber Rolf. Und die Erinnerung an Dich wird unseren Raum auch weiterhin mit Sonne fluten.